Ordnung im Ungeordneten
SS 2024
Studierende
Projektbetreuung
Studiengänge
Richtung
Installation
Malerei
Plastik/Bildhauerei
Projekt Art

In meiner Masterarbeit habe ich anhand unterschiedlicher Medien „Müll“ untersucht. Müll ist etwas, was uns täglich begleitet. Es ist eine Grabstätte ausgedienter Alltagshelden. Mit einem „Alltagshelden“ bezeichne ich allgemeinbekannte Objekte, die mit dem Aufkommen unserer unausweichlichen Konsumgesellschaft als selbstverständlich, austauschbar oder wertlos angesehen werden.
Meine Masterarbeit ist einer Weiterentwicklung meiner Bachelorarbeit 2023. Während ich im praktischen Teil meiner Bachelorarbeit die Gegenstände überwiegend in ihrer Blütezeit dargestellt habe, so habe ich mich diesmal mit deren Zerfall und Endstadium auseinandergesetzt. Müll oder Abfall ist nichts anderes als eine Ansammlung unterschiedlicher toter Alltagshelden. Anstatt viele unterschiedliche Situationen darzustellen, beschäftige ich mich diesmal mit einem extrem ambivalenten Gegenstand, der all diese Alltagshelden vereint.
Die Ordnung im Ungeordneten ist die Bezeichnung für meine künstlerische Darstellungsweise und steht stellvertretend für die Suche nach dem „Schönen im Hässlichen“. Schönheit ist nicht immer offensichtlich oder oberflächlich. Es geht darum, die tieferliegende Schönheit in den Dingen zu entdecken, die auf den ersten Blick als hässlich, abgestumpft oder trivial wahrgenommen werden. Abfall, der in der Regel als etwas Lästiges und Ekliges angesehen wird, bekommt durch meine visuelle Interpretation und anschließende Transformation eine neue Identität.
In Form von Zeichnungen, Malereien, Keramikskulpturen und einer Installation, wurde das Thema untersucht. Während ich in den Gemälden das Alltägliche zur Kunst erhebe, schleicht sich über die Skulpturen die Kunst in den Alltag. Grundsätzlich möchte ich mit meinen Werken – Skulpturen, Zeichnungen oder Malereien – einen positiven und schönen Raum schaffen. Mit meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Alltagshelden Müll habe ich versucht, das Schöne im Hässlichen beziehungsweise die Ordnung im Ungeordneten zu finden.
Der praktische Teil meiner Masterarbeit bestand insgesamt aus 8 Keramikskulpturen, 20 Zeichnungen und 7 Malereien. Präsentiert wurde die Abschlussarbeit in der Galerie der HBKsaar.
Text: Lara Weiler
Redaktion: Anna Nau